Schnell und Billig? 
Achtung, Schmalspuranbieter! 
VOD: Risiken für Patienten wachsen durch unqualifizierte Osteopathie-Ausbildungen.

19 Millionen Deutsche vertrauen zurecht der Osteopathie. Noch…

Waren laut einer Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2018 rund 11,5 Millionen Bundesbürger über 14 Jahren selbst oder mit Kind in osteopathischer Behandlung, lag diese Zahl drei Jahre später schon bei 14,6 Millionen und 2024 sogar bei 19 Millionen. Derzeit behandeln über 10.000 auf international anerkanntem Niveau ausgebildete Osteopathinnen und Osteopathen in Deutschland.

Doch die liebgewonnene Qualität der Behandlungen ist bedroht. Aktuell läuft Osteopathie Gefahr, Opfer des eigenen Erfolgs zu werden: Denn immer mehr Schmalspur-Anbieter drängen mit auf den bislang nicht ausreichend regulierten Ausbildungsmarkt für angehende Osteopathen. Mit Kurzzeit-Angeboten, die nicht den Standards einer vernünftigen Osteopathie-Ausbildung entsprechen, ködern sie Auszubildende und Osteopathie-Schüler.

Aber diese Schmalspur führt sowohl Patienten als auch diejenigen der Schüler, die sich darauf einlassen, ins Abseits: Patienten werden immer seltener die Qualität vorfinden, die sie gewohnt sind und auch erwarten dürfen. Schüler können schlicht weniger und werden sich auf dem freien Markt mit ihrem Schmalspur-Abschluss sehr schwertun, wenn Patienten beginnen, Angebote und Erfahrungen zu vergleichen.

Das alles ist nur möglich, weil der Gesetzgeber es bis heute versäumt hat, Osteopathie berufsgesetzlich zu regeln. Somit gibt es bislang keine Registrierungspflicht oder Kammer. Diese Aufgabe nimmt bspw. der Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V. wahr– allerdings auf freiwilliger Basis. Der 6.400-Mitglieder-starke Verband versteht darüber hinaus den Patientenschutz als tragende Säule der eigenen Daseinsberechtigung. Das Versprechen, beim VOD „In besten Händen“ zu sein, trägt diesem Selbstverständnis Rechnung. Um die Qualität der osteopathischen Behandlung hochzuhalten, finden sich auf der VOD-Therapeutenliste nur vollumfänglich ausgebildete Osteopathinnen und Osteopathen. Diese haben eine mindestens 4- bis 5-jährige Ausbildung durchlaufen, diese mit einer klinischen Prüfung abgeschlossen und bilden sich regelmäßig fort.

Aufgrund des bislang fehlenden Berufsgesetzes sind Ausbildung oder Studium aktuell nur an privaten Instituten oder Hochschulen möglich, was bedeutet, dass ein Schulgeld oder Semesterbeitrag erhoben wird. Für Interessierte wird es da schnell unübersichtlich – und riskant! Im harten Wettbewerb um zahlende Schüler und Studenten finden sich leider zunehmend Angebote, die man nur als unseriös bezeichnen kann.

Es gibt keine „Osteopathie light“. Osteopathie ist Medizin, Osteopathen haben somit viel Verantwortung, denn sie arbeiten eigenständig als Mediziner. Wer sich dessen bewusst ist und diese Form der Medizin gründlich erlernen und studieren will, um sie später gewissenhaft an seinen Patienten anwenden zu können, muss bestimmte Mindeststandards beachten:

Dauer:
Eine seriöse osteopathische Ausbildung/Studium dauert mindestens 4 bis 5 Jahre bzw. 8 bis 10 Semester.

Curriculum:
Einer/m seriösen osteopathischen Ausbildung/Studium liegt ein vollständiges Curriculum – vom ersten bis zum letzten Ausbildungsjahr/Semester – zugrunde.

Dozenten:
Wer anderen Osteopathie beibringen möchte, muss sie selbst beherrschen und anwenden können. Auch wenn ein Dozententeam immer auch interdisziplinär aufgestellt sein kann, so ist dennoch eine Mindestquote qualifizierter Osteopathen erforderlich.

Abschlussprüfung: Eine seriöse Osteopathie-Ausbildung/ein Osteopathie-Studium schließt mit einer klinischen Prüfung ab, d.h. man wendet das erlernte Wissen vor einer von der Schule unabhängigen, interdisziplinär besetzten Prüfungskommission am Probanden an.

Wenn man diese Dinge beachtet, wird schnell klar, dass viele Ausbildungs-Werbeversprechen und Angebote im Internet mit Vorsicht zu genießen sind und man besser schnell weiterklickt. Oder möchten Sie Ihr Neugeborenes von jemandem behandeln lassen, der lediglich eine einjährige Online-Ausbildung absolviert hat? Möchten Sie von jemandem behandelt werden, dem alle möglichen Vorberufe angerechnet wurden und der anstatt der mindestens erforderlichen 4 bis 5 Jahre nur einen Schnelldurchgang in der Hälfte dieser Zeit hatte?

Es lohnt sich deshalb, schon vor Ausbildungsbeginn hinzuschauen, ob der versprochene Abschluss beispielsweise zum Beitritt in einen unabhängigen Berufsverband wie den VOD e.V. berechtigt. Der orientiert sich ausschließlich an hohen und international anerkannten Standards.

Ohne Fahrprüfung kein Führerschein – ein simples Prinzip. Aber was auf deutschen Straßen gilt, gilt nicht in der osteopathischen Ausbildung. Auch deshalb ist noch eine Warnung angebracht:

Einige clevere Geschäftemacher versuchen, diesen Sicherungsmechanismus ebenfalls auszuhebeln und bieten mit der Ausbildung oft gleich eine Mitgliedschaft im schnell selbst gegründeten Berufsverband an. Und da gibt es gewaltige Unterschiede. Viele dieser Verbände sind nicht mehr als reine Briefkastenfirmen, die weit davon entfernt sind, die politischen Interessen ihrer Mitglieder zu vertreten und sich aktiv für die Qualität der Ausbildung und Qualifikation der Osteopathen einzusetzen.

Deshalb: Augen auf und nicht jedem Werbeversprechen glauben. Weitere Informationen und qualitätsgesicherte Ausbildungsmöglichkeiten findet man auf Deutschlands größtem Osteopathie-Portal unter www.osteopathie.de/ausbildung

 

Dieser Artikel stammt von VOD / Pressemitteilung vom 29.07.2024 

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